Indology/South Asian Studies in Berlin: Open Letter to President of Humboldt University

Ingo Strauch strauchi at ZEDAT.FU-BERLIN.DE
Tue Nov 13 16:10:14 UTC 2007


- Sorry for cross-posting, IS -

Dear colleagues,

recent developments in Berlin forced me to write an open letter to the 
President of the Humboldt University, Prof. Dr. Christoph Markschies.

As most of you might know from our discussion in December 2006/January 
2007, Berlin universities agreed on concentrating South Asian Studies 
including Classical Indology at Humboldt University. Due to this, the 
Indology of Freie Universität (FU) should be shifted to Humboldt 
University. Since both universities have never come to an official 
agreement, Classical Indology has been extremely threatened and de facto 
will be abolished after Harry Falk`s retirement.
Now even the last hope vanished. In spite of this agreement, in spite of 
the current structural plans promising at least three professorships to 
South Asian Studies (of yet undefined profile) and against the 
recommendations of the German Science Council (Wissenschaftsrat) and 
several evaluation commissions  the President of Humboldt University 
announced a concept for the Department of Asian and African Studies, 
that cancels all kinds of South Asian Studies at Humboldt University. 
This makes now definitely clear, that there will be no Indology / South 
Asian Studies anymore in Berlin.

My letter is highlighting these facts and expresses the hope that the 
authorities concerned will revise this concept and acknowledge their 
responsibility for Indology and South Asian Studies which not only have 
a long and successful history in Berlin but which are also linked with a 
number of academic institutions including the State Library, the Museum 
of Asian Art, the Berlin-Brandenburg Academy of Sciences, the German 
Archaeological Institute and the Centre for Modern Oriental Studies.

We think that this open letter could find more attention if it would be 
supported by a number of specialists from all over the world.

Therefore my request: *If you feel inclined to support this Open Letter, 
please, send an email including your name, titles and functions  to my 
adress: ingo.strauch at fu-berlin.de*

I will prepare a list of all our supporters by the end of next week 
(23.11.) which will be handed over  to President Markschies and the 
persons named in the distribution list.
Please, find attached the text of the Open Letter in German. A PDF file 
containing a more detailed summary of the political decisions concerning 
Berlin Indology/South Asian Studies (in German) you can download under 
http://www.geschkult.fu-berlin.de/e/indologie/bajaur/staff/Berlin/strauch/Berliner_Indologie_und_S__dasienkunde.pdf.
See also http://www.geschkult.fu-berlin.de/e/indologie/news/zukunft1.html.

If you have any further questions concerning the Berlin indology 
situation please don't hesitate to write.

Best wishes
Ingo Strauch

Dr. Ingo Strauch

Institut für die Sprachen und Kulturen Südasiens
Freie Universität Berlin
Königin-Luise-Str. 34 A
14195 Berlin

www.fu-berlin.de/bajaur-collection

*TEXT OF THE OPEN LETTER

*
Dr. Ingo Strauch
Institut für die Sprachen und Kulturen Südasiens
Freie Universität Berlin
email: ingo.strauch at fu-berlin.de

Den Präsidenten der Humboldt-Universität zu Berlin
Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Markschies*

*

Berlin, den 12. November 2007
*

 - Offener Brief -*

*Indologie / Südasienkunde in Berlin*

Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrter Herr  Prof. Dr. Dr. h.c.  
Markschies,

in Hinblick auf die am kommenden Dienstag stattfindende Sitzung des 
Institutsrats der Asien- und Afrikawissenschaften der 
Humboldt-Universität bitte ich Sie dringend, das kürzlich vorgestellte 
Konzept zur Struktur des Instituts nochmals zu überdenken und in der 
vorliegenden Form nicht zur Abstimmung vorzulegen.

Entsprechend diesem Konzept beabsichtigt das Präsidium der HU, den 
Bereich Südasien aus dem Bestand des Instituts für Asien- und 
Afrikawissenschaften (IAAW) zu streichen, obgleich laut gültiger 
Strukturplanung dieses Fachgebiet zu den standortexklusiven Lehr- und 
Forschungsangeboten der HU zählt. Die dem Bereich Südasien zugeordneten 
Stellen sollen auf andere Bereiche des IAAW aufgeteilt werden.
Nachdem bereits die FU die Aufgabe der Indologie beschlossen hat, 
bedeutet dieses Konzept das Aus für die Indologie und Südasienkunde an 
Berliner Universitäten.

Ohne an dieser Stelle auf die Bedeutung dieser Region im Kontext der 
historischen und gegenwärtigen Entwicklung Asiens, einschließlich 
Südost-, Zentral- und Ostasiens, eingehen zu wollen, mache ich 
nachdrücklich darauf aufmerksam, daß sich diese Entscheidung in 
Widerspruch befindet mit   

       1. der Stellungnahme des Wissenschaftsrats zur Berliner
          Hochschulpolitik vom Jahr 2000, die eine Konzentration der
          Indologie/Südasienkunde an der HU empfiehlt,
       2. der Strukturplanung der Humboldt-Universität vom Juni 2004,
          die für den Bereich Südasien zwei W3- und eine Juniorprofessur
          vorsieht, 
       3. dem "Gemeinsamen Papier der Berliner Universitäten zur
          Abstimmung der Strukturpläne"  (2004), das im Rahmen einer
          Konzentration der Indologie/Südasienkunde an der HU  die
          Übernahme des Faches Indologie der FU ankündigt und in dieser
          Form auch dem Berliner Abgeordnetenhaus (2005) vorgelegt wurde,
       4. den Ergebnissen der jüngsten Evaluation des IAAW aus dem Jahre
          2006/2007, die eine zügige Neubesetzung der seit 2005 vakanten
          Südasien-Professuren empfiehlt.

Weiterhin mache ich darauf aufmerksam, daß entgegen anderslautenden 
Aussagen in der Presse keine haushaltstechnischen Gründe für diese 
Strukturänderungen verantwortlich gemacht werden können. Laut gültigem 
Stellenplan der HU sind alle Bereiche zufriedenstellend, d.h. mit 
mindestens zwei Professuren, ausgestattet. Dem Bereich Südasien kommen 
im Stellenplan zwei Professuren und eine Juniorprofessur zu.

Zwar ist ein darüber hinausgehender Ausbau eines Bereiches schon 
aufgrund des enormen Forschungsvolumens grundsätzlich zu begrüßen. Es 
sollte jedoch - auch im Interesse des gesamten Instituts - nicht 
hingenommen werden, daß dies auf Kosten eines nachweislich notwendigen 
und perspektivisch unverzichtbaren Forschungsgebiets geschieht. Die 
Erfahrung zeigt, daß derartige Entscheidungen nur selten wieder zu 
korrigieren sind und in der Regel einen Forschungsstandort auf lange 
Sicht weit zurückwerfen.

Die Indologie und Südasienkunde hat in Berlin nicht nur eine lange und 
überaus erfolgreiche Geschichte, sondern ist aufgrund ihrer vielfältigen 
Einbindung in die Aktivitäten anderer wissenschaftlicher Institutionen 
Berlins wie der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz mit ihrer 
einzigartigen Sammlung indischer Handschriften, des Museums für 
Asiatische Kunst mit der größten deutschen Sammlung indischer und 
zentralasiatischer Kunst, des Deutschen Archäologischen Instituts, der 
Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und des Zentrums 
Moderner Orient  in besonderer Weise vernetzt. Eine Aufgabe dieses 
Faches an beiden Berliner Universitäten bedeutet mithin nicht nur einen 
schmerzlichen Verlust für die Lehre und Forschung an den Berliner 
Universitäten, sondern für die Wissenschaftslandschaft 
Berlin-Brandenburgs insgesamt.

Ich vertraue darauf, daß sich die Entscheidungsträger der HU ihrer 
besonderen Verantwortung für das Fachgebiet Indologie/Südasienkunde in 
Berlin bewußt sind und kommende Planungen entsprechend gestalten werden.

Zur näheren Information füge ich einen kurzen Aufsatz an, der die 
Berliner hochschulpolitischen Entscheidungen hinsichtlich der 
Indologie/Südasienkunde dokumentiert.


Mit freundlichen Grüßen



gez. Dr. Ingo Strauch_


Zur Kenntnisnahme und weiteren Verwendung:

_Der Vizepräsident für Forschung der HU, Herr Prof. Dr. Linscheid
Die Mitglieder des Konzils der HU
Die Mitglieder des Akademischen Senats der HU
Die Mitglieder der Entwicklungsplanungskommission (EPK)
Die Mitglieder des Kuratoriums der HU, über den Leiter der 
Geschäftsstelle Herrn Dr. Drzewiecki

Präsidium des StudentInnenparlaments der HU
Referat für Hochschulpolitik des StuPa

Der Dekan der Philosophischen Fakultät III, Herr Prof. Dr. Macho
Die Mitglieder des Fakultätsrats der Philosophischen Fakultät III

Der Direktor des Instituts für Asien- und Afrikawissenschaften, Herr 
Prof. Dr. Houben
Die Mitglieder des Institutsrats des IAAW
Fachschaft des IAAW der HU

Der Präsident der Freien Universität Berlin, Herr Prof. Dr. Lenzen
Die Vizepräsidentin, Frau Prof. Dr. Lehmkuhl
Der Dekan des Fachbereichs Geschichts- und Kulturwissenschaften, Herr 
Prof. Dr. Bonatz
Fachschaft des Instituts für die Sprachen und Kulturen Südasiens der FU

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Herr Klaus Wowereit
Der Senator für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Herr Prof. Dr. Zöllner
Der Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung, Herr Dr. Hans-Gerhard 
Husung
Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Frau Dr. Schavan, MdB

Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Herr Prof. Dr. 
phil. h.c. Lehmann
Die Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin, Frau Schneider-Kempf
Der Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin, Herr Prof. Dr. 
Schuster
Der Direktor des Museums für Asiatische Kunst, Herr Prof. Dr. Veit

Der Präsident des Deutschen Archäologischen Instituts, Herr Prof. Dr. 
Dr. h.c. mult. Parzinger
Der Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, 
Herr Prof. Dr. Stock
Die Direktorin des Zentrums  Moderner Orient, Frau Prof. Dr. Freitag

Der Leiter des Wissenschaftskollegs zu Berlin, Herr Prof. Dr. Guiliani
Der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Herr Prof. Dr.-Ing. 
Kleiner
Der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Herr Prof. Dr. Strohschneider
Der Generalsekretär des Wissenschaftsrates, Herr Min.-Dir. von Heyden





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