§ 105.
kám hinter dem Dativ.
Ueber kám (slav. kú s. Ws. M i l l e r in K u h n und Schleichers
Beitr. 8, 101) sagen BR: ,,1) wohl, gut, bene. 2) dient zur Hervorhebung
der Beziehung des Dativs und steht in der Regel am Ende
eines Pada.“ Die Bedeutung „wohl u. s. w.“ lässt sich auch in dem
unter 2 aufgeführten Gebrauch noch erkennen. Es steht nämlich kám
nur hinter Dativen von Personen (dem sog. dativus commodi) und hinter
Dativen von Abstractis (dem sog. finalen Dativ), also nur in Fällen,
wo ein ‚‚zum Heil‘‘ oder ein ähnlicher Begriff am Platze ist,
z. B.: yuvám etáṃ cakrathuḥ síndhuṣu plavám ātmanvántaṃ pakṣíṇaṃ
taugryā́ya kám ihr habt jenes belebte, beflügelte Schiff in das
Wasser gesetzt für T., dem T. zum Heile RV 1, 182, 5. tvā́ṃ devā́so
amṛ́tāya káṃ papuḥ dich haben die Götter der Unsterblichkeit zu Liebe
getrunken 9, 106, 8. samānám añjy ànjate śubhé kám mit gleicher
Farbe schmücken sie sich, um zu glänzen 7, 57, 3. In P erscheint
derselbe Gebrauch, z. B.: kásmai kám agnihotráṃ hūyatā iti zu wessen
Gunsten wird das Agnihotra dargebracht MS 1, 8, 1 (115, 5), vgl.
MS 1, 7, 5 (113, 15). 4, 5, 3 (66, 9). téjase káṃ pūrṇámā ijyate
um des Glanzes willen wird das Vollmondsopfer dargebracht MS 1, 9, 5
(136, 3). āśíṣe vái káṃ yájamāno yajate mit Hinblick auf das Bittgebet
bringt der Opferer ein Opfer dar TS 1, 5, 9, 6 ‚ vgl. noch MS 1‚
9‚ 4 (135, 16), 3, 6, 3 (63, 2) vgl. § 98.
§ 253.
kam.
Das unbetonte kam (κεν)1
erscheint nur im R V und an einer
selbständigen Stelle des AV, und stets nur als Anhang an die Partikeln
nú sú hí. Inwieweit der Sinn fassbar ist, erhellt aus der folgenden
Uebersicht des Gebrauches. 1) nu kam erscheint beim Injunctiv:
víṣṇor nú kaṃ vīryàṇi prá vocam V i ṣ ṇ u ' s Thaten will ich jetzt preisen
l , 154, 1. vgl. 2, 18, 3. 10, 157, 1. Beim Imperativ: dvā nú kaṃ
jyā́yān yajñdvanasaḥ hilf als Stärkerer dem Opferliebenden 10, 50, 5.
Beim Conjunctiv in demselben Verse: dso nú kam ajáro várdhāś ca
sei immer jung und wachse. Sodann in indicativischen Hauptsätzen:
evén nú kam síndhum ebhis tatāra so hat er denn nun den Fluss
mit ihnen überschritten 7, 33, 3. kád ū nv àsyā́kṛtam indrasyāsti
Fn 1) Das betonte kam s. S. 150.
– 154 –
páuṁsyam kéno nú kaṃ śrómatena ná śuśruve welche Heldenthat ist
vorhanden, welche von Indra nicht gethan Wäre, und durch Welchen
Ruhm ist er nicht berühmt! 8, 55, 9. Endlich in einem Relativsatz:
vidád gávyaṃ sarámā dṛlhám ūrváṃ yénā nú kuṃ mā́nuṣī bhóiate
viṭ Saramā fand den festen Stall der Kühe, durch die ja doch das
menschliche Geschlecht lebt 1, 72, 8.
2) su kam findet sich nur beim Imperativ: tíṣṭhā sû kaṃ ma¬
ghavan mā́ párā gāḥ bleib doch stehen, o Herr, geh nicht weiter 3,
53, 2. vgl. 1‚ 191, 6.
3) hí kam findet sich beim Imperativ: pṛṅktáṃ havī́ṁṣi mádhunā́
hi kaṃ gatám áthā sómaṃ pibatam mischet die Opfer mit
Meth, kommt doch herbei und trinket dann den Soma 2, 37, 5. Beim
Conjunctiv: devā́saḥ śṛṇávan hi kam die Götter sollen es hören 9‚ 49, 4.
Gewöhnlich aber, dem Gebrauch von hi entsprechend, beim Indicativ
oder in Sätzen ohne Verbum : vásur vásupatir hi kam ásy agne vibhā́¬
vasuḥ syā́ma te sumatā́v ápi gut, ein Herr von Gütern bist du ja,
o Agni, glanzreich, mochten wir in deiner Gunst stehen 8, 44, 24.
vgl. 7, 59, 5. 6, 51, 14. 1, 47, 10. vaiśvānarásya sumatáu syāma
rā́ja hi kaṃ bhúvanānām abhiśrī́ḥ möchten wir in der Gunst des V.
stehen, denn er ist der König, der die Wesen regiert 1, 98, 1.
On 3 Feb 2019, at 05:57, Tieken, H.J.H. via INDOLOGY <indology@list.indology.info> wrote:
Dear List members,_______________________________________________
Is there a study dedicated to the Vedic particle kam? My information is restricted to Macdonell's grammar.
With kind regards, Herman
Herman Tieken
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